Montag, 26. Dezember 2011

Weihnachten und die beste Grillparty überhaupt!

Nachdem jetzt alle Feier-, Geburts- und reguläre Wochentage, an denen ich einfach keine Lust zu schreiben hatte, vergangen sind, kann ich ja wieder mal etwas schreiben.
Aus gegebenem Anlass dreht sich der heutige Eintrag um das Thema Weihnachten in Kolumbien.
Das feiert man hier so:

Am 24. gammelt die ganze Verwandtschaft, das kennt man ja. Man hat mir gesagt es gäbe, wenn alle da sind, etwas zum Essen. Traditionelle kolumbianische Küche. Ui da hab ich mich gefreut. Also wartete ich mit einem mords Hunger seit dem Frühstück auf die von der Oma gekochte Suppe (Ajiaco<--- soo lecker!). Gegen 23 Uhr wurde ich müde, der Hunger zur Qual. Für einen Mitteleuropäer nämlich, der an Weihnachten daheim für gewöhnlich spätestens alle 2 Stunden ausreichend supplementiert bzw. gemästet wird, sind 10 Stunden schon eine Zumutung ;-) Hier wartet man nämlich am 24.12. bis der 25.12. anfängt. Sprich 24.12 um 24 Uhr gehts los. Die Zeit zwischen 24.00 Uhr und 0.00 Uhr überbrückt man gekonnt mit vom Akkordeon begleiteten Megaphongesängen und dann ist Weihnachten. Es gibt Geschenke und, weil die Oma so spät ja eigentlich schon in den Schlaf entsiecht ist, wird kurz nach den Geschenken auch noch schnell die Suppe verteilt. In Styroportellern. Die sind für jemanden der die normalerweise nicht benutzt extrem heimtückisch! So hatte ich innerhalb von 2 Sekunden mit der Plastikgabel, beim Versuch einen der festen Bestandteile der Suppe zu fixieren, vier Löcher in den Boden des Geschirrs gestanzt. Oh nee, jetzt musste ich die kochendheisse Suppe im Halbschlaf auch noch SCHNELL essen. Die Mutter der Familie dachte ich hätte ordentlich Appetit und hat mir, sobald ich den Boden des Tellers erblickte, ordentlich nachgeschenkt. Mist, nochmal die heisse Lavasuppe mit den vier Löchern um die Wette schlürfen :-P
Zu der Suppe gab es den von mir an die Familie verschenkten Wein. Ein Merlot der theoretisch echt was taugte! Ich hab ganze zwei Plastikbecher davon getrunken und wurde von der Familie entgeistert angeschaut! Der Grund war, dass ich Wein trinken kann ohne mein Gesicht dabei zu verziehen als wäre es Strohrum. Vielleicht lags ja auch daran, dass ich den Wein nicht wie nen Tequila reingekippt habe, sondern genüsslich genossen habe :)
Zeit für mich ins Bett zu gehen...

Am ersten Weihnachtsfeiertag gings zur Grillparty. Da gehts richtig ab, wer nicht noch von der Nacht besoffen war hatte jetzt die Gelegenheit dies nachzuholen. Gesagt, getan :-)
Es war 15 Uhr und mir wurde der erste Becher Whisky in die Hand gedrückt. Als ich sah was auf dem Grill lag wusste ich, dass es nur Sinn machte den Becher auch auszutrinken. El Chorizo, mein alter Feind aus Eberfleisch und seine Gefolgschaft suhlten sich auf dem heissen Rost. Und ich sag euch das waren UNMENGEN Chorizos...

Gefühlte sieben Becher Whisky später kam etwas auf mich zu, der Himmel verdunkelte sich. Mein erster Gedanke war: "Uuh, Sonnenfinsternis? Jetzt?" Es war nicht irgendeine Sonnenfinsternis, sondern Frau Sonnenfinsternis (*Name vom Autor für eine übermäßig fette und hässliche Frau gewählt) höchstpersönlich. Weiter dachte ich mir: "Och nö, was will die denn...?!... Lass mich raten, bestimmt tanzen...!!!"
Richtöööch! :-(
Mich an meinen Grillteller klammernd und verzweifelt in Richtung meiner besseren Hälfte blickend versuchte ich, mir Ausreden auf Spanisch einfallen zu lassen. Das ist gar nicht so leicht. Alle mir sonst bereitwillig einfallenden charmanten Beleidigungen tauchten zwar in meinem Kopf auf, weigerten sich aber sich übersetzen zu lassen. Panisch saß ich, samt Grillteller und Klappstuhl im Schatten der Sonnenfinsternis verschwindend, auf selbigem Klappstuhl und war paralysiert. Plötzlich verselbstständigte sich, vom Schnaps beflügelt, eine der dümmsten Ausreden, die dir in so einem Moment einfallen kann: "Entschuldigung, aber ich kann nicht tanzen..." Diese Steilvorlage abgefangen konterte ES: "Ach komm, das ist unsere Kultur und ich möchte dir das beibringen. Das ist ganz einfach..."
"Genauso wie sich beim Versuch dich hochzuheben einen Bandscheibenvorfall einzufangen" schoss es mir, wütend über mein Versagen, auf Deutsch aus dem Mund. Grinsend, um niemanden zu beleidigen. Zu allem Überfluss wurde ich von der ehemals besseren, jetzt nur noch Hälfte genannten Person, meines Tellers und Bechers entledigt und unter Androhung sämtlich möglichen Entzugs zum Aufstehen gezwungen... mit den Worten "Stell dich nicht so an, die Frau ist soo nett zu dir und will dir sogar das Tanzen beibringen". "Tanzen, Salsa tanzen! Donnerte es aus Frau Sonnenfinternis'es Richtung"
SALSA? Oh Gott, ihr erinnert euch vielleicht, dass das etwas mit sich die Hüften aneinanderreiben war?!
Ich drehte mich um, mit meinen Blicken Hilfe bei den anwesenden Gästen suchend!
Doch Hälfte warf mir einen eiskalten Killerblick zu.....
Was bleibt einem Mann da anderes übrig als aufzustehen, seine Hose zurecht zu rücken und sich schnellstmöglich einen Notfallplan einfallen zu lassen??
Einen Notfallplan, genau das ist es was ich jetzt brauche! Denk denk denk denk denk!
Frau Sonnenfinsternis hatte das breiteste Grinsen (wohl leibesumfang-bedingt) drauf und strahle über beide Backen so wie die Sonne, die sie als Mond verdeckte.
"Okai, wir tanzen!" verkündete ich lauthals, mich meinem Schicksal beugend. "Unter einer Bedingung! Wir tanzen Estilo Aléman! German-Style Baby!" Mit diesem blitzgescheiten Einfall konnte ich meinen Kopf noch einmal kurz vor knapp aus der Schlinge ziehen. Denn was ist schon Estilo Aléman? Interessiert schaute das Partyvolk auf mich und den Mond. Estilo Aléman war für mich folgendes: Ich packte es an den Händen und hüpfe wie ein Depp mit größtmöglichem Abstand um die Dicke herum. Die Leute schauten verwundert, begleiteten aber schließlich das Schauspiel mit Applaus! Andere fingen an meinen Tanzstil zu kopieren. So war plötzlich die ganze Sippschaft am tanzen. Estilo Aléman! Mir einen blöden, aber glaubwürdigen, Move nach dem anderen ausdenkend hüpfte ich also 10 Minuten auf der Feier herum, bis es vom Grill her schallte "Leute! Essen ist fertig". Die Sonnenfinsternis verschwand so schnell wie sie gekommen war und ich war frei! "Puh, mehr Glück als Verstand", dachte ich mir und verschwand von der Tanzfläche.

Der Grillteller war, von den Chorizos abgesehen, wirklich lecker. Er bestand aus einem Rindersteak, Kartoffeln, gegrillter Kochbanane, Guacamole, Aji und Rippchen. Was will man mehr. Die Oma der Familie mochte die Chorizos auch nicht und hat wie ich verzweifelt einen Hund gesucht. Fehlanzeige!
Ich aß mich also satt und anscheinend war ich von dem guten Essen oder der sehr pikanten Soße so gerührt, dass mir eine Träne die Wange runterkullerte. Das hat natürlich der nächstbeste Onkel gesehen und gedacht, ich würde mich nicht wohlfühlen! Also noch mehr Whisky für mich und, weil das hier anscheinend zur Aufmunterung dient, wurde ein Set mit Schlag- und Schrappinstrumenten herangeschafft.
Ehe ich mich versah hatte ich eine Kuhglocke in der Hand und wurde genötigt, diese auch so zu spielen als ob es mir Spaß machen würde. Ich saß also da inmitten der Grillgesellschaft und schlug als einziger auf einer Glocke herum, die weder zur Musik noch zu meiner Laune passte.
Zehn monotone Minunten später wurde mir eine Güira in die Hand gedrückt und ich durfte weitere zehn monotone Minuten sozusagen herumgurken (weil das deutsche Synonym für dieses Instrument wohl die Ratschgurke ist). Darauf folgten Trommel, eine kleinere Güira und eine Rassel. 45 Minuten meines Lebens entschwanden unwiederbringlich in die Sinnlosigkeit...


Als dann noch der Freund von Hälfte`s Mutter, er war ziemlich angesäuselt, mit seiner Digicam kam und mir und Hälfte`s Brüder die Bilder von dem letzten Ausflug zeigte, wäre ich beinahe vor Lachen gestorben. Denn, was mir schon beim Einschalten der Kamera und der vorherigen Unterhaltung über das "Wo" und "Wie" die Bilder entstanden sind klar war, hatte der gute Herr wohl schon wieder vergessen. Das erste Bild zeigte einen Hotelbalkon bei Nacht. Das zweite Bild den Hotelbalkon bei Nacht mit nem Klappstuhl. Das dritte Bild den Hotelbalkon bei Nacht und die Mutter der Familie in Dessous in aufreizender Pose...... AHAHAHAHA NEEEEIIIIIIIIN! Die armen Brüder müssen Fotos von ihrer Mama in schmuddeliger Unterwäsche auf nem schmuddeligen Hotelbalkon bei Nacht sehen...ahaha zu lustig! Als dann noch Herr von Ange-Säuselt peinlich berührt und mit hochrotem Kopf "Oh?!" sagte, abwechselnd die Jungs und die Digicam anschaute und dabei völlig vergaß NICHT weiter zu blättern um nicht noch mehr Unheil zu verrichten, konnte ich nicht mehr und war nun endgültig am Weinen!
Seitdem kann ich nur der Dame nicht mehr in die Augen schauen....ahahaha :-) Zu gut!


Wie ihr seht hat mir Weihnachten hier gefallen! Ich war nach nem halben Liter Whisky ziemlich gut beieinander und konnte deshalb wunderbar schlafen und im Traum die Erlebnisse des Tages verarbeiten!

Over and Out. Dankeschön ;-)

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Montag, 12. Dezember 2011

Die ewig sich drehende Kinderfritteuse....

...WAAAS?!?!,fragen sich die, die jetzt schon mit dem Lachen fertig sind :-)
Die ewig sich drehende Kinderfritteuse ist natürlich nur ein Bild, dass mir auf dem kolumbianischen Weihnachtsmarkt in den Kopf geschossen ist. Beim Anblick einer defekten Kinderfritteuse :P
...WAAAS?!?! - erzählst du da eigentlich?
Auf jedem Weihnachtsmarkt wollen die großen und kleinen Kindlein unterhalten werden. Das ist in Kolumbien nicht anders. Dazu werden auch hier die schweren Geschütze aufgefahren, beispielsweise ein Riesenrad der Marke Eigenbau. Man muss ich ein Rhönrad vorstellen, dass drehbar aufgebockt und mit Fritteusenkörben (alternativ auch Hundetransportboxen) versehen an einer Kurbel befestigt ist, welche wiederum an einem Riesenradkurbler hängt. Die Kleinkinder werden da wirklich in eine rundum verschlossene Gitterbox gezwängt und dürfen dann 5 Minuten riesenrädern.
Defekt war die Kinderfritteuse deshalb, weil die Wanne mit der siedenden Frittüre (hab ich gegoogled, ist der Fachausdruck fürs Öl/Fett :-P) fehlte und diese somit nicht funktionstüchtig war.
Glück gehabt Kinders! Ahaha ein Anblick, was hab ich gelacht! Ich werde Bilder nachreichen...

Der Bilinguale Penner
Über den Weihnachtsmarkt schlendernd sah mich ein Penner und witterte seine Chance. Soweit ja nichts besonderes hier, passiert jeden Tag drei- bis fünfmal...
Er kam auf mich zu und fing an auf Spanisch zu brabbeln... und das in einem Tempo! War ja aber wie gesagt nicht der Erste dieser Sorte, der mir begegnete. Ich frag die immer, bevor die mit ihrer oft dermaßen an den Haaren herbeigezogenen Lebensgeschichte anfangen, ob sie ein paar Pesos brauchen und wenn sie gleich sagen, dass es grad scheisse läuft und ihnen das helfen würde, geb ich auch gerne etwas.
Allergisch bin ich nur auf diejenigen die dir versichern, dass es nicht um Geld geht, dir eine halbe monotone Stunde (ungelogen...!) lang mit ihrem Monolog das Ohr abkauen um dir dann am Schluss zu sagen, dass sie Geld brauchen. Und dieser Herr war ein solcher Ohrabkauer....
Also gleich abgewürgt und gesagt: "Perdon, no entiendo" ("'Tschuldigung, versteh kein Spanisch") und mir heimlich etwas ins Fäustchen gelacht, weil ichs ja doch verstehe :-P

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Stille...
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Hartnäckiger Bilingual-Penner-Man: "No problem. I speak english, too!"
Völlig überrumpelt dachte ich mir: Mist, er hat mich erwischt! Gegenzug einleiten! All-in, alles auf eine Karte! Mein Konter-Move war ein gekonntes Augenrollen in Kombination mit einem leicht genervt und ostdeutsch vorgetragenem "Och nöööö!!!!"
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Wieder Stille... Meine Tarnung flog auf, mein Cape entfaltete sich im plötzlich aufgekommenen Wind! Denn ich, ICH bin Quadrilingual-Man!

Ha, damit hatte Bilingual-Penner-Man nicht gerechnet! Und so stand er nun da, von einer verbalen Faust in den Unterleib geboxt und offensichtlich angeschlagen. Seine Bettellust versiegte, die Augen schweiften ab und verloren ihren Gier-Glanz....doch da bäumte er sich noch einmal mit letzter Kraft auf, sah mir Tief in die Augen, zeigte mit dem Finger auf mich und sagte: "FUCK!"
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Ich sah ihm, auf das "... you!" wartend, auch in die Augen. Doch es kam nicht! ...Und wusste schlagartig, dass alles nur Schau war! Geschlagen zog er von dannen und verschwand in der Nacht.
Triumph! Hehe


Del Fin, morgen mehr :-)

Bogotá bunt Picdump 3 (Sigma DP2s)


Weihnachtsdeko...
Da hinten (ja, gaaaaanz da hinten am Berg) bei den weißen Hochhäusern wohn ich. Fleissig laufen jeden Tag ...

Wenn man EINMAL ein Bild von einem Straßenhändler machen will latscht einem ganz Bogotá ins Bild!

Essentiell für Bogotá, Backsteine...überall

Grad war wenig los.

Busrennen, Grün hat gewonnen ;-)

Blauer Himmel und Palmen...
Wieso Gänse?

Weihnachtsdeko...
Weihnachtsdeko...




Bogotá schwarz-weiss, überbelichtet. Picdump 2 (Sigma DP2s)








Montag, 5. Dezember 2011

Eineinhalb neue Hunde!

Dank zweimaligem Umzuges und diverser Tage ohne Internet (...Ich weiß, wie schrecklich!) ist alles wieder zur Normalität zurückgekehrt. Woher ich das weiß? Mir begegnen wieder die seltsamsten Hunde. Besser gesagt ein Hund und ein halber.

Hund Nr. 1, ein freundlicher und extrem unfreundlich aussehender Bullterrier names "Ghetto". Als wäre dieser Hund nur zum Erfüllen von Klischees geboren worden. Seine Lieblingsbeschäftigung ist es, sich in den Läufer im Flur zu verbeißen und diesen und sich solange zu schütteln, bis einer von beiden Sterchen sieht. Aber ansonsten ist er echt lieb. Nur trau ich mich gerade nicht mehr Nachts aus dem Zimmer, er wohnt nämlich im Flur :-P
Und wenn ich keine Angst mehr vor ihm habe, dann mach ich für euch auch einmal ein Bild von dem Vieh!
Update: Ich habe immernoch Angst, konnte die Bestie aber stellen, als sie mir in mein Zimmer gefolgt ist!
"Ghetto" bei einer Zähne-fletsch-Pause ;-)


Nr. 2, oder besser noch Nr. 1,5. Keine Ahnung was es darstellen will/ soll, aber als ich das Viech das erste Mal gesehen habe ging mir folgender Gedanke durch den Kopf: "Wozu braucht eine Familie, die offensichtlich nichts mit Medien und Musik zu tun hat einen Mikrophonschoner?" Dann hat es sich bewegt und ich konnte so etwas wie eine "hundeoide Lebensform" erkennen. Fellfarbe blau-grau! Augenfarbe, Gesichtsform und Körperbau: Hässlich!

Sodala, eigentlich arbeite ich ja gerade, deshalb später mehr!

Mittwoch, 30. November 2011

Etwas Slapstick

Total gestresst wegen der Zimmersuche und den endlosen Unterhaltungen mit saudummen Menschen (die Vermieter...) hilft es mir, mich auf die lustigen Momente zu konzentrieren um mich wieder zu beruhigen. Diese wären sortiert nach Komikfaktor (aufsteigend):

Der Friseur. Die Berufsbezeichnung scheint hier wohl jeder nach erfolgreichem Abschluss der Sonderschule zu bekommen. Ich weiss nicht wie die das machen, aber nach einem Friseurbesuch sieht man aus wie frisch gerupft. Dabei benutzen die Scheren und Rasierapparate. Wenn man Glück hat, kann man die Frisur gerade noch als asymmetrisch bezeichnen. Einfach herrlich, ich mach später mal ein Foto von einem Freund. Ahaha zu gut.

Das gestrige Abendessen. Said, ein Freund hier, feierte gestern seinen 25. Geburtstag. Wir waren insgesamt neun Leute und soweit war das ein ziemlich gelassener Abend. Bis dann ein anderer Freund, nennen wir ihn José *, die Torte für sich entdeckte und davon genüsslich naschte. Komischerweise war er plötzlich stumm, zu Tränen gerührt und etwas rot im Gesicht. Wir fingen alle an zu lachen, Sätze wie "so gut ist der Kuchen auch wieder nicht, dass man jetzt deswegen heulen muss" oder "Och süß, er freut sich so für dich dass er weint". Das ging munter so weiter, bis sich unerwartet seine Gesichtsfarbe von Rot zu Blau änderte! Es fiel uns nach fünf Minuten (hehe) wie Schuppen von den Augen, dass der Doldi sich eigentlich gerade unheimlich am Kuchen verschluckt hatte und am ableben war. Wir lachten noch zu Ende und leiteten dann Hilfsmaßnahmen ein. Ein gelungener Abend, genau nach meinem Geschmack! :-)

( * Name von der Redaktion geändert :-P)

Die Limonade. Selbige kaufte ich mir letzten Sonntag nach dem Mittagessen und ging ein bisschen spazieren. Multitaskingfähig, wie wir Männer nun mal sind, versuchte ich gleichzeitig zu gehen, zu trinken, zu denken, zu schnaufen und zu flirten und dabei gut auszusehen. Hat nicht geklappt. Hatte die Flasche gerade zum Trinken angesetzt, da trat ich versehentlich in ein Schlagloch, biss mich an der Flasche fest und die Kohlensäure tat durch die Erschütterung ihr Übriges. Mir blähte es die Backen auf, die Limonade schoss mir durch die Nase und die Mundwinkel wieder heraus und ich wurde unter Furz-, Gurgel- und Blubberlauten zum Springbrunnen. Ich glaub mir kam sogar Limo aus den Ohren, so hat sichs zumindest angefühlt :-P Das wars dann mit dem Flirten, zumindest hab ich die Damen (und die restlichen 150 Leute) zum Lachen gebracht....

Freitag, 25. November 2011

Eine Anstrengende Woche...

So Leute, da bin ich wieder. Wo ich war? Eigentlich nirgendwo anders, bloß ohne Internet bzw. Zeit.
Und weils viel zu erzählen gibt gehts auch gleich los:

Die DAS! Ausgeschrieben Departamento Administrativo de Seguridad. Da muss man sich hinbegeben wenn einem danach ist, sich sein Visum verlängern zu lassen. Dazu füllt man ein Formular mit so belanglosigkeiten wie Haarfarbe (Meine Kollegin hat vorgeschlagen, dass ich "Mono" eintragen soll. Das Kann man mit "Affe", aber, und so konnte sie sich wieder rausreden, auch mit "gülden" übersetzen... :-P ), besondere Merkmale (hier habe ich "schönes Gesicht" eingetragen! Hehe) und ein paar Daten wie Wohnort und Herkuft aus. Dann werden Fingerabdrücke genommen, in meinem Fall als erstmaliger Verlängerer aaaaaalllle Finger doppelt und dreifach. Man muss aber freundlich bleiben, so behielt ich den Vorschlag, doch gleich meine Poperze für den Fall der Fälle mitzuscannen, für mich. Der Wartebereich war nicht nach meinem Geschmack, da ich generell ungerne andere Ausländer im "Urlaub" sehe. Sind in exotischeren Ländern oft zwielichtige Gestalten (Manche schnieften trotz der angenehmen Temperaturen auffällig oft und waren seeeehr unruhig. Oder der ältere, unattraktiv-aussehende Herr neben mir. Schaute sich auf seiner Digicam seine Genitalien-Foto-Sammlung an. Musste sie mir, Leute ich kam da gar nicht drum herum, mit angesehen...net so mein Fall was ich da sehen "durfte") Im Großen und Ganzen gings mit dem Visum recht flott und war soweit unkompliziert.

Der Fotoladen! Für die DAS, und somit müsste 2. eigentlich 1. und 1. 2. sein, braucht man Fotos. Die habe ich bei "Foto Japan" machen lassen. Weil die Leute hier mitunter aber sehr geschäftstüchtig sind, hat sich der Preis und die Mindestmenge innerhalb von einer Stunde vervierfacht. Hab ich natürlich nicht eingesehen und mich, dumm wie ich bin, BEVOR die Fotos gemacht wurden, beschwert und den Kerl a weng von der Seite angemacht. Dementsprechend sehen die Fotos halt nun aus.... Wer interesse hat, ich habe sieben astreine Miniatur-Kunstdrucke von einem kreidebleichen, bärtigen und schielenden Übeltäter aus 1970ern, die ich für den Guten Zweck (mein Kontostand) versteigere. Angebote bitte per Email.

Die Oma! Da meine "Gastfamilie" heute umgezogen ist (zwangsläufig bin deshalb auch ich heute Umgezogen), war ich die ganzen letzten Tage auf Zimmersuche. Soweit ja nichts besonderes. Wenn da nicht die Oma gewesen wäre, die von ihrer kleinen Wohnung jeden einzelnen Quadratmeter vermieten wollte. Folgendes Szenario: Wohnung hat drei Zimmer, Küche und Bad. War an sich in Ordnung. Doch die Oma witterte ein rieeesen Geschäft und hat deshalb zwei der Zimmer in der Zeitung angeboten. Blöd nur, dass das dritte Zimmer, welches eine Kombo aus Flur und Wohnzimmer darstellt, ein Durchgangszimmer ist. Sie schläft also im Wohnzimmer direkt neben der Eingangstür. Is ja schon mal ne feine Sache, wenn die olle Schabracke um 19 Uhr ins Bett geht :P Das Zimmer sollte, ohne irgendwelche extras wie Internet oder Waschmaschinenmitbenutzung 600000 Pesos / 240 Euro kosten. Echt nicht. Und jetzt kommt der Knüller. Meine Freundin müsste, falls sie mich besuchen kommen wollte, pro Abend 10000 Pesos bezahlen. Oder wenns mehr als 15 Tage sind, 150000 pesos Flatrate.
Da hab ich gelacht, versehentlich laut "Ay Marica no!" gesagt (das ist etwas schlechtes, sagt man nicht zu alten Leuten) und bin gegangen.

Der Bus! Manchmal sind die Busse hier ja recht klein gebaut. Ihr erinnert euch vielleicht an die Blauen Busse, die ich meiden wollte. Ging nicht anders, ich musste neulich einen solchen nehmen. Kaum im Bus, der Busfahrer hats nur gut gemeint und Vollgas gegeben, das Gleichgewicht verloren und mir dermaßen den Glöbers angehauen, dass ich erstmal auf einem Auge blind und auf einer Hirnhälfte blöd war. Hatte an dem Abend eine mords Beule, violett.


Ihr seht, ich hab Spaß :P So erstmal genug geschrieben, später mehr...

Montag, 21. November 2011

Auf die Frage " Ist das dort eine Synagoge?"...

...bekam ich folgende Antwort:

DAS WURDE MIR WIRKLICH SO GESAGT!

Ja, das ist eine Synagoge! Da gehen die Jesuiten hin, beten zu ihrem Gott Allah, tragen ihre Kippa und verbeugen sich in Richtung Mekka.

Wieder was gelernt würd ich spontan sagen :-)

Mittwoch, 16. November 2011

Eine Dankesrede.../ An acceptance speech.... (Bilingual post)

...wofür werdet ihr euch fragen. Ich habe heute etwas vollbracht, das schon seit Jahren auf meiner "100 things to do before you die"-Liste steht.
Ich habe Arbeitskollegin nur durch das Erklären eines Sachverhaltes dazu gebracht, sich zu erbrechen! Yeah, hehe! Ich habs geschafft! :-P Dabei war dieser Sachverhalt meines Erachtens nach garnicht so schlimm. Es ging darum, dass Chinesen am kleinen Finger oft einen langen Fingernagel haben, um sich damit den Ohrenschmalz aus den Ohren zu popeln. So gesehen und geschehen in Bamberg beim Chinesen unseres Vertrauens (Zwinker zur Familie, guten Appetit noch ;-) ) Ich würde das auch machen wenn ich kein Wattestäbchen hätte, zufällig sind meine Fingernägel aber etwas brüchig :-P
Egal, die Art und Weise mindert meinen Ruhm nicht im geringsten und ich kann heute Nacht stolz und glücklich einschlafen :-P

Ich danke meiner Familie, die immer an mich geglaubt hat!
Vielen Dank auch an Eva, die mir immer eine treue Begleiterin war!
Und natürlich vielen Dank an meine Freunde und Fans! Ohne euch hätte ich es nie geschafft!
Dankeschön!

... why an acceptance speech you might ask yourself? Well, on this beautiful day I managed to achieve something from my "100 things to do before you die"- list.
More precisely I made a girl from my work puke just by telling her a story about the chinese guys long pinky fingernail. They use it to clean their ears, I have seen that in my (formerly) favorite chinese restaurant in my hometown :-P And that`s by far not the worst story I can tell... I`ve seen much worse in my travels so far. I really did not expect it to happen this way. But anyways I`m proud and I feel honoured! Woohoo!  And no offense to the chinese people, I would do that too if I would not have very delicate fingernails ;-) Somehow handy...

I want to say thank you to my family, which always believed in me!
Also I want to thank my best friend Eva particularly for being the best friend you can imagine!
And of course I want to thank all of my friends from all around the globe!
Thank you! I would have never achieved that without you and your support!


Danke fürs Lesen/
Thanks for reading!
Aus offensichtlichen Gründen heute keine Bilder.../
No pictures today (you probably can imagine why) hehe...
Good night

Sonntag, 13. November 2011

Auf all meinen Reisen....

... begnen mir Hunde. Nicht, dass das etwas ungewöhnliches wäre, die gibt es ja schließlich überall auf unserem Planeten. Und ich reise ja auch nicht auf den Mond...
Aber, wieso muss ich immer auf die hässlichen, die alptraumhervorrufenden Viecher treffen?

Beispiel 1. Der Guyana-Yorkshire:

In Französisch Guyana ist es mitunter warm, sehr warm. Aufgrund diverser Gegebenheiten wohnte ich ein paar Tage bei einer Familie in Cayenne. Unheimlich nette und hilfsbereite Leute!
Als sie mir den Plan für die nächsten Tage erklärten, sie hatten für mich einen Ausflug in den Regenwald in ein Jägercamp organisiert, kam plötzlich der winzig kleine Familien-Yorkshire-Terrier mit rosa Haarschleifchen in den Haaren um die Ecke gesprungen und stürtzte sich euphorisch-schwanzwedelnd gleich auf mich. Wäre ja in Ordnung gewesen wenn es dabei geblieben wäre. Nur leider stürtzte sich auch euphorisch-wabernd eine RIEEESEN STINKWOLKE auf mich, die dieser kleine putzige Yorkshire mit sich herumschleppte.
Tränen in den Augen vor Gestank! Der Hals zugeschnürt vom dicken, 35°C warmen Stinkluftpudding, den man einfach nicht mehr einatmen konnte. Ich wusste nicht das Hunde so stinken können!! Besonders nicht soooo kleine :-P

Beispiel 2. Die Krätze-Brothers in Tortuguero

Man ist eine Weile mit diversen Booten und Bötchen unterwegs, bis man im kleinen Hafen von Tortuguero (Costa Rica) anlegt. Kaum steigt man aus, kommen die Krätze-Brothers angerannt. Auch wieder euphorisch-schwanzwedelnd. Weniger Gestank, eigentlich erträglich. Hunde-untypisch wenn man mich fragt. Was zudem noch untypisch ist ist, dass diese Hunde keine Haare, dafür aber diese bestens ersetzende Pickel und Pocken haben, Pusteln und Beulen. Nichts das man anfassen möchte. Erklär das mal einem Hund....
(Das soll euch jetzt auf keinen Fall davon abhalten nach Tortuguero zu fahren, habe dort Meeresschildkröten bei der Eiablage beobachten können! Einfach super! Ich will euch trotzdem nur gewarnt haben)

Beispiel 3. Poncho, der Hundezyklop

Letztes Wochenende, nach neun Stunden Busfahrt, vier Stunden warten im Busbahnhof von Pereira und weiteren zwei Stunden Busfahrt nach Pueblo Rico, bekam ich doch etwas Hunger auf ein Abendessen. "Muss nichts spektakuläres sein, einfach was zwischen die Kauleisten", dachte ich mir.
Es war letztendlich schon kurz nach 23 Uhr und mein Kumpel und ich sind an der zentralen Plaza herumgelatscht. Da erblickten wir eine Bude mit Grill, in der eine ältere Dame unaufhörlich Arepas wendete und mit Käse beschmierte. Perfekt, da gehn wir hin. Ne Bank ist auch noch an die Bude geschraubt, besser kanns nicht werden. Oh doch! Wir saßen gerade eine Minute, glücklich die Arepas essend, da hörten wir von hinten ein lautes Schnaufen und Schlackern.
Schnaufen und Schlackern....hmm... was könnte das sein. Besoffener Exhibitionist?

Nee, nicht so ein Schlackern :-P

Zwei besoffene Exibitionisten.... schon eher :-P

Wir drehten uns beide, das schlimmste erwartend, langsam um. Wären es doch bloß die zwei besoffenen Exhibitionisten gewesen! Aber nein. Vor uns stand ein mords Hund. Schwanzwedelnd. Ein mords Hund mit ohne einem zweiten Auge, dafür aber mit eitriger, klaffender Wunde dort, wo dieses eigentlich hätte sein sollen. Und er wollte, wen wunderts, mit uns spielen.

Stille! Wir drehten uns beide, mit durch den Schock, dem Biest in die Augen, haha ne DAS Auge, gesehen zu haben, aufgerissenen Augen um und starrten erst einmal stumm, langsam und lostlos den Bissen zu Ende kauend in die leere, dunkle Nacht. (<---Wasn das fürn verschachtelter Satz...lol wenn man das nicht so schreiben kann ----> Entschuldigung, die Höhenluft)
Na lecker, als ob ich jetzt noch meine mit zähflüssig-gelbem Käse beschmierte Arepa aufessen wollte. Das sah genauso aus wie die Soße in dem Hundegesicht!
Jetzt war der Hund aber soooooo hässlich, dass wir uns beide gleichzeitig noch einmal langsam umdrehen mussten, um zu schauen.
Heute würde ich das eine schlechte Idee nennen, denn der Appetit war endgültig verflogen. Genauso wie die Hoffnung auf eine schöne, erholsame Nacht mit ordentlich Schlaf. Nach der Albtraumfratze unmöglich!

Ihr seht, es ist nicht alles Gold was glänzt! Manchmal ist es nur Eiter :-P
Kolumbien ist unglaublich schön, hat aber auch Schattenseiten. In dem Fall die rechte Seite des Hundegesichts....

Haha genug für heute! Bitte fürs Schreiben, danke fürs Lesen :-)

Mittwoch, 9. November 2011

Sensenmann 2,3 und 4

Also, dass der Sensenmann am Sontag in Risaralda war, hat ja mittlerweile jeder mitbekommen. Dass er nen schlechten Tag hatte kann ich euch noch anhand der drei folgenden Ereignissen erzählen:

Wir hatten die Busfahrt überlebt und stiegen also irgendwo an der Straße aus, um eeeendlich in den Regenwald zu gehen. Unser Gepäck haben wir vorher im Haus unseres Guides abgeliefert und waren bereit für den Aufstieg (Frösche gibts oben auf dem Berg und im oberen Drittel)
Wir liefen also in Richtung Berg und, ach welch Wunder, der leicht reissende Todesfluss war ja noch da, gurgelte seine matschbraune Galle und spuckte sie uns vor die Füße! Eigentlich wars nur Dreckwasser vom vielen Regen, hört sich aber doch gleich viel dramatischer an und hilft mir, aus meinen minderinteressanten Erlebnissen wahre Thriller für euch daheimgebliebenen Sesselfurzer zu machen :-P
AAAAAAAAllllso, da stehen wir nun. Vor uns eine Brücke wie von "Mitarbeitern der Lebenshilfe" (political correctness) höchstpersönlich entworfen und umgesetzt. Zudem vom Zahn der Zeit und der Witterung angenagt, drei morsche Bretter breit und gute 15 Meter lang, mit rostigen Stahldrähten und -kabeln als Handläufe.... die sich in der Mitte der Brücke auf 30 cm Höhe über den Planken befinden und somit für ein sicheres TOOODESBRÜCKENÜBERQUERUNGSGEFÜHL sorgen. Halt einfach mal nicht... :-)
Puh, geschafft, jetzt ab in den Wald. Vom Adrenalin verblödet (glaubt mir, das geht), vergessen, dass ich nicht genug Wasser dabei hatte. Ein Liter für mich und Daniel. Man braucht nicht einmal EINE funktionierende Hirnhälfte um zu wissen, dass das nicht reicht. Scheinbar hatte ich da gerade gar keine zur Verfügung :-P
Es ging los und die ersten 200 Meter wars nur Matsch, der ganze Weg 50cm tiefer Matsch. Mein mitgebrachtes Wasser reichte also genau 20 Meter. So. und nu? Der Berg ist insgesamt, das war uns bekannt, um die 1000 Meter hoch. Vom Wissensdurst getrieben, zugegebenermaßen auch etwas vom ordinären Normaldurst, den Berg in einem Tempo hochgefetzt, war nicht mehr feierlich.
Wurden aber reichlich belohnt und haben an dem Tag drei Pfeilgiftfroscharten und diverse Orchideen, Bromelien, Farne, Anthurien, Papageien, Insekten und Co. gesehen. Me gusta! ;-)
Da hab ich also dann in meiner Euphorie (Jeder, der mich schon einmal in nem Gewächshaus gesehen hat weiß wovon ich spreche) komplett vergessen mir was zum trinken zu suchen.
Nach 5 Stunden Auf- und weiteren 3 Stunden Abstieg und Heimweg kann man sich ja denken, dass ich komplett dehydriert war. Ich konnte nicht mehr klar denken, mein Mund war so trocken wie der Sonntags-Rinderbraten meiner Mutter (Sorry Mum! Aber den könnteste echt ans Erzbistum vermieten damit die den Keller im Dom trocken kriegen...), hatte Kopfweh wie Sau und war knallrot, als hätte ich den übelsten Sonnenbrand bekommen. Mir war heiß und gleichzeitig kalt, mir war schlecht und ich hatte Hunger (Proviant hatten wir natürlich auch keins dabei...), so dass ich dann einfach aus nem Bach neben der Straße getrunken habe, viel mehr haben wir alle aus dem Bach getrunken. Gibt nichts besseres als modriges Bachwasser mit einer Note "Moder" im Abgang. Für mich in der Situation das feinste Evian!
Zwei Liter Bachwasser und eine halbe Stunde Marsch auf der Straße später wieder zum Ausgangspunkt unseres Ausfluges gekommen. Da war doch was...ach ja, die blöde Hängebrücke! Nochmal drüber...
Hat sich aber gelohnt, der Rest der Froschlergruppe hat dort gewartet und wir wurdern von der super netten Familie dort mit Suppe (BEST SOUP EEEEVER), Reis (ICH HAAASSE REIS) und einem für die Gegend typischen Kuchen ("Tarta Chocó" aus Mais und ohne Schokolade (Google ---> Chocó) BEST CHOCÓ-KUCHEN EVER) versorgt.
So im Bächla frisch gemacht, Hose, Schuhe und Socken gewaschen, wieder zurück zur Straße. Aber da war doch was.... richtig, die HÄNGEBRÜCKE. Nochmal drüber. Oah neee, echt net. Aber jammern bringt ja nichts...

Was passiert mir natürlich gleich wieder? Richtööööch, beim überqueren des Brückleins, total konzentriert auf den tösenden, tobenden Fluss und darauf, bloß nicht an selbigen zu denken, erstmal nen dicken fetten rostigen Draht bis auf den Knochen runter in meine Hand gerammt. Perfekt, reflexartig losgelassen, Aua gesagt, meine Hand von Draht gefädelt, Wunde in den Mund gesteckt, aus der Hocke aufgestanden, für kurze Zeit das Gleichgewicht verloren, an den "Abgrund" gestolpert, dann aber den Rettungs-Twist getanzt (danke Teleshopping und Chubby Checker), mich wieder gefangen und den Handlauf gepackt. PUH, Strike Nummer drei würd ich sagen.
Weils ein rostiger Draht war, er direkt neben ner großen Vene in meiner Hand Unterschlupf gesucht hat und ich aufgrund der Rotfärbung zwei Tage lang geglaubt habe, ich würde davon eine ordentliche Blutvergiftung bekommen, ist es auch gleich noch Strike Nummer Vier! Normal biste da schon längst draußen, aber wie gesagt, der Sensenmann war wohl noch ein paar Kilometer weit weg oder aufm Klo :-P

Rekapitulation des Tages:

1. Der Todesbus
2. Die durch Todesblödheit verursachte Dehydration (war echt mies! Knapp sag ich nur..)
3. Die Todesbrücke über den leicht reissenden Todesfluss
4. Der rostige Todesdraht des Todes...LOL

Genug Adrenalin für Heute, ich lebe noch und bin froh darüber! Danke fürs Lesen!

Der MEEEEGAEINTRAG - fällt heute leider flach :-)

Leute ich bin hinüber, ausgelaugt und froh, dass es mir (wieder) gut geht :-)
Da fährt man einmal in den Regenwald und innerhalb von einem Sonntag sieht man den Sensenmann öfter als einem lieb ist.
Erste Situation:
Am frühen Morgen sind wir in einen klapprigen Reisebus aus den 70ern gestiegen und in Richtung Chocó gefahren. Aber es regnete an dem Morgen ein wenig mehr (bei uns nennt man einen solchen Regenschauer "Weltuntergang"). Nichtsdestotrotz sind wir losgefahren, wir wollten ja in den Wald.
Tja, an einer idyllischen Kurve neben dem etwas reissenden Todesfluss (hehe hört sich an wie in der Bildzeitung) war die Straße etwas mit Geröll und Felsbrocken (ca. 600kg-1500kg schwer) bedeckt, die Fahrbahn auf mickrige 2 Meter eingeengt und der Bus voll besetzt. Also hat der Busfahrer schnell die Lage gecheckt, mal kurz den Berg hochgeschaut und es für machbar befunden, sich langsam und behutsam mit dem Bus da entlang zu tasten. An sich vertrau ich den Leuten ja, die fahren da jeden Tag lang, wenn die sich halt nicht andauernd bekreuzigen und Stoßgebete gen Himmel schicken würden.

Als wir schon zu 7/8teln an der blöden Stelle vorbei waren, fielen plötzlich mittelgroße Steinbrocken den Hang hinunter und gegen den Bus, eine Scheibe ging zu Bruch und der Bus machte einen kurzen Schwenk in Richtung Abhang ----> PANIK im BUS, die Frauen schrien (schreibt man das so? egal) "ICH WILL NICHT STERBEN", die Männer irgendetwas anderes, denn sie waren besoffen und ich hab das erste mal auf spanisch Todesangst gehabt: "YO TAMPOCO" aaaaahhh. Dann bekam der Busfaher Panik, fetzte den Rückwärtsgang rein und is einfach nach Hinten abgedüst. Ich glaub das war seeehr knapp am Abgrund vorbei. Zum Glück hab ich mir eine schnelltrocknende Hose gekauft :-P Ahaha ne wäre aber beinahe in die Hose gegangen.
Das war Erdrutsch 1 von 15 auf der Strecke, also könnt ihr euch vorstellen, dass ich die restliche Fahrt wach war....

Später Situation Nummer 2. Jetzt erstmal arbeiten....

Mein Wochenende im Wald... Teil 1 Picdump

Landslide and facing death in the moring to wake up... I prefer coffee though :P

Singing: *Like a bridge...*
"...over troubled water" (almost made me pee in my pants...LOL) 
Bromeliad 1

Ph.bicolor (this one was not so healthy I suppose, looked like crap)

O.histrionica bullseye brown/red


Bromeliad 2

Bromeliad 2

Unknown bromeliad, "long trailing habit"

Conga/ Bullet Ant

O.histrionica bullseye brown/red

Unknown bromeliad, "long trailing habit"

Andinobates fulguritus

O.histrionica bullseye brown/red

Sometimes even top models need some help with the posing :P

Tadpole pool used by Ph.bicolor

Bamboo plantation - habitat of O.histrionica bullseye brown/red, Ph. bicolor and Andinobates fulguritus

O.histrionica bullseye dark brown/red

O.histrionica bullseye brown/yellow

O.histrionica bullseye brown/yellow

O.histrionica bullseye brown/yellow habitat

An albino holding O.histrionica bullseye brown/yellow ;-) 



Guzmania lingulata?

Guzmania lingulata?


Hmm where did I come from...?

Ah, here :-)

The rare bloated-lemon-frog (middle) mimicking an orange and courting with a nice fat female (top right)