Sonntag, 13. November 2011

Auf all meinen Reisen....

... begnen mir Hunde. Nicht, dass das etwas ungewöhnliches wäre, die gibt es ja schließlich überall auf unserem Planeten. Und ich reise ja auch nicht auf den Mond...
Aber, wieso muss ich immer auf die hässlichen, die alptraumhervorrufenden Viecher treffen?

Beispiel 1. Der Guyana-Yorkshire:

In Französisch Guyana ist es mitunter warm, sehr warm. Aufgrund diverser Gegebenheiten wohnte ich ein paar Tage bei einer Familie in Cayenne. Unheimlich nette und hilfsbereite Leute!
Als sie mir den Plan für die nächsten Tage erklärten, sie hatten für mich einen Ausflug in den Regenwald in ein Jägercamp organisiert, kam plötzlich der winzig kleine Familien-Yorkshire-Terrier mit rosa Haarschleifchen in den Haaren um die Ecke gesprungen und stürtzte sich euphorisch-schwanzwedelnd gleich auf mich. Wäre ja in Ordnung gewesen wenn es dabei geblieben wäre. Nur leider stürtzte sich auch euphorisch-wabernd eine RIEEESEN STINKWOLKE auf mich, die dieser kleine putzige Yorkshire mit sich herumschleppte.
Tränen in den Augen vor Gestank! Der Hals zugeschnürt vom dicken, 35°C warmen Stinkluftpudding, den man einfach nicht mehr einatmen konnte. Ich wusste nicht das Hunde so stinken können!! Besonders nicht soooo kleine :-P

Beispiel 2. Die Krätze-Brothers in Tortuguero

Man ist eine Weile mit diversen Booten und Bötchen unterwegs, bis man im kleinen Hafen von Tortuguero (Costa Rica) anlegt. Kaum steigt man aus, kommen die Krätze-Brothers angerannt. Auch wieder euphorisch-schwanzwedelnd. Weniger Gestank, eigentlich erträglich. Hunde-untypisch wenn man mich fragt. Was zudem noch untypisch ist ist, dass diese Hunde keine Haare, dafür aber diese bestens ersetzende Pickel und Pocken haben, Pusteln und Beulen. Nichts das man anfassen möchte. Erklär das mal einem Hund....
(Das soll euch jetzt auf keinen Fall davon abhalten nach Tortuguero zu fahren, habe dort Meeresschildkröten bei der Eiablage beobachten können! Einfach super! Ich will euch trotzdem nur gewarnt haben)

Beispiel 3. Poncho, der Hundezyklop

Letztes Wochenende, nach neun Stunden Busfahrt, vier Stunden warten im Busbahnhof von Pereira und weiteren zwei Stunden Busfahrt nach Pueblo Rico, bekam ich doch etwas Hunger auf ein Abendessen. "Muss nichts spektakuläres sein, einfach was zwischen die Kauleisten", dachte ich mir.
Es war letztendlich schon kurz nach 23 Uhr und mein Kumpel und ich sind an der zentralen Plaza herumgelatscht. Da erblickten wir eine Bude mit Grill, in der eine ältere Dame unaufhörlich Arepas wendete und mit Käse beschmierte. Perfekt, da gehn wir hin. Ne Bank ist auch noch an die Bude geschraubt, besser kanns nicht werden. Oh doch! Wir saßen gerade eine Minute, glücklich die Arepas essend, da hörten wir von hinten ein lautes Schnaufen und Schlackern.
Schnaufen und Schlackern....hmm... was könnte das sein. Besoffener Exhibitionist?

Nee, nicht so ein Schlackern :-P

Zwei besoffene Exibitionisten.... schon eher :-P

Wir drehten uns beide, das schlimmste erwartend, langsam um. Wären es doch bloß die zwei besoffenen Exhibitionisten gewesen! Aber nein. Vor uns stand ein mords Hund. Schwanzwedelnd. Ein mords Hund mit ohne einem zweiten Auge, dafür aber mit eitriger, klaffender Wunde dort, wo dieses eigentlich hätte sein sollen. Und er wollte, wen wunderts, mit uns spielen.

Stille! Wir drehten uns beide, mit durch den Schock, dem Biest in die Augen, haha ne DAS Auge, gesehen zu haben, aufgerissenen Augen um und starrten erst einmal stumm, langsam und lostlos den Bissen zu Ende kauend in die leere, dunkle Nacht. (<---Wasn das fürn verschachtelter Satz...lol wenn man das nicht so schreiben kann ----> Entschuldigung, die Höhenluft)
Na lecker, als ob ich jetzt noch meine mit zähflüssig-gelbem Käse beschmierte Arepa aufessen wollte. Das sah genauso aus wie die Soße in dem Hundegesicht!
Jetzt war der Hund aber soooooo hässlich, dass wir uns beide gleichzeitig noch einmal langsam umdrehen mussten, um zu schauen.
Heute würde ich das eine schlechte Idee nennen, denn der Appetit war endgültig verflogen. Genauso wie die Hoffnung auf eine schöne, erholsame Nacht mit ordentlich Schlaf. Nach der Albtraumfratze unmöglich!

Ihr seht, es ist nicht alles Gold was glänzt! Manchmal ist es nur Eiter :-P
Kolumbien ist unglaublich schön, hat aber auch Schattenseiten. In dem Fall die rechte Seite des Hundegesichts....

Haha genug für heute! Bitte fürs Schreiben, danke fürs Lesen :-)

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