Montag, 27. Februar 2012

Cuy: schmeckt meer Schweinchen wie Huhn!

Schauts euch einfach an. Schmeckt unheimlich gut, wirklich mehr nach Schweinchen (Spanferkel) als nach Huhn und sieht nur anfangs seltsam aus.
Zwei Hamster haben wir vorbestellt...

Vierteln und auf Salzkartoffeln anrichten lassen...

Und schlussendlich verputzt. Hier bin ich beim abzausen eines "not-so-chicken-wings"

Dazu gabs a Bierla und Erdnusssoße.
Lecker wars! Warum es das bei uns nicht gibt weiß ich echt nicht. Party-Spanferkel ;-)

Picdump: Dreams do come true! Sometimes it only takes 13 years...

... and includes risking your life. This is an actual Koka crop we had to pass. One of many on the way...

Koka, do not try to enter these areas without knowing the right people...

Koka in the front, Lehmanni habitat in the back

The most beautiful rainforest I have seen so far!

Tina-Turner-Caterpillar
The first snake I found in Colombia
The first O. lehmanni I`ve ever seen. This one is a juvenile and beautiful!

Hard to find as they are very shy. Still they call all the time, but mainly hidden somewhere you can`t see them. 

Closeup of a yellow male
A Banded Guyana Leucomelas I found in Colombia :-P

Oh wait, white toe nails... which not all of them have though... novelty for me!
Very active all the time.


BEST! FROGS! EVER! 

My favorite, an orange male from a very variable population. All the frogs shown here were found in the same area.

He didn`t like us at all.

All I now can say is "Wow" and thanks to all the people who made the trip possible.
I will write an article about this trip later. Still I can`t find the words I need to express how impressed and overwhelmed I am about this experience. Give me time. Take a look at the pictures and enjoy :-)

Imagine I saw O. lehmanni on a Picture in a Book when I was 12 years old and always dreamt of seeing them in their habitat. 13 years later, not as much of a dreamer as back then anymore, I made it there (and the most important thing, back) alive and just am just amazed of what I saw, learned and felt. Happiness. Absolute happiness. Mixed with sadness as all of what we saw is about to disappear. Lehmanni still are heavily collected (1000-2000 are ordered each time, but sometimes the collectors only find 200.. imagine that).

Facts about O. lehmanni which were new for me:
1. Not all of them have the white finger tips. There are some which have them, some have completely white hands and some only have one or two white fingers.
2. Depending on the population patterns and colours are either variable or stable. Of the frogs I have seen, none looked alike. The red population seems to be the other way around. They very much are what you expect lehmanni to look like. Clean banding, white finger tips.
3. Lehmanni is not exactly a highland species. I thought you find lehmanni in 2000m above sea level and was stunned that we heard them calling at around 550m elevation. Populations which have been whiped out by overcollecting even used to be found at arround 400m elevation.
But that does not mean they like it warm. Actually even at low elevations the area is pretty "cold".. the highest temperature we had was 24°C at around 12am. Nights lows can go down to 15°C.
4. Lehmanni males call when you pick them up. I got a video provoking one ;-) So they should be pretty easy to sex.
5. Not Coca is the problem bringing lehmanni closer and closer to extinction. There are patches of forest being cleared for these crops, but they do not even get close to the devastation overcollecting frogs causes. Actually we even heard lehmanni call close to the Coca crops and in the morning they even come out to the cleared patches and call.
If you imagine that a lot of "Frog enthusiasts" show up in this valley, tell the poor people there that they get 200 pesos (about 10 cents) for each frog they collect and order an amount of 2000 frogs, sure they are tempted. We talked with the farmers about their income, turned out that living of the Coca farming is hard (who wonders) Each kilo of Coca paste is sold for 800000 pesos, about 400 dollars. To produce this you need close to 500 kg of leaves, alot of chemicals, gasoline and work hours. Then you can harvest only 4 times a year.....
So selling a lot of frogs comes in handy.
6. I thought lehmanni was smaller, more like a really big Bri Bri O. pumilio. I was wrong ;-)

Mittwoch, 22. Februar 2012

Das (vergangene) letzte Wochenende in Bogotá.... ein Résumé

Ja ich glaub ich spinn, jetzt is meine Zeit in Bogotá schon wieder rum. Gefühlt gestern erst aus dem Flugzeug gestiegen und hilflos durch diesen Molloch gestolpert, heute schon wieder am packen und auf dem Weg in den Regenwald. Weit weg von meinen neuen Gewohnheiten (Frühstück und Pralinen im Asimoz, ungenießbarer aber günstiger Kaffee bei der unendlich netten Straßenverkäuferin), Bekanntschaften (ahaha erstmal kurz gelacht, dann wieder besonnen, tief durchgeatmet und an die guten Erlebnisse gedacht) und natürlich und am wichtigsten von allem, meinen neuen Freunden. Wow da schießt mir der Pipi in die Augen, was hab ich die letzten Tage geheult. Wie eine Teenagerin aus den 90ern der klar wird, dass sich in den kommenden Wochen Take That trennen werden. Zeitweise habe ich einen neuen Level der Erbärmlichkeit erreicht, habe mir aber versichern lassen, dass das menschlich und in Folge dessen völlig normal sei.
Es ist seltsam zu wissen, dass man all das was einem lieb geworden ist nicht in sein altes Leben mitnehmen kann.

Dienstag, 21. Februar 2012

Auf gehts in den Wald....

So Leute, heute Nacht gehts für 6 Tage ab in Richtung Regenwald und dann gibts kommende Woche einen SUPERSPEKTUGALEN Picdump und ein paar Videos! Versprochen!

Mit Zwischenstopp im Meerschweinchenrestaurant! Ohne Witz, Bilder und entsprechenden Text in gewohnter Qualität gibt es dann am Dienstag!

Wünscht mir Glück :-)

Freitag, 27. Januar 2012

Picdümpchen Fledermaushöhle

Frühstück mit Aguapanela und Pan de Yuca (hat geschmeckt wie ein Taubenschlag riecht...bäh)
"Pan de Yuca gehört zu den Leckereien des Landes", hätte ich gesagt wenn man mich vor diesem einen Wochenende danach gefragt hätte. Wie es im Leben nunmal ist, kann sich die eigene Meinung über Dinge mit damit erlebten schlechten Erlebnissen schnell ändern . Demnach war ich die ersten zehn Pan de Yuca auch ein Fan von selbigen. Bis zu dem besagten Wochenende. Das "Backstück", dem eine käseartige Substanz einverleibt wurde und frisch aus dem Ofen kam, war warm und hat lecker.... ne hats nicht, hat übel gerochen. Eine (gute) Angewohneit meiner Familie ist es das, was man essen möchte, erst einmal dem Nasenrichter vorzuführen. Hab ich wie üblich auch gemacht, mit geschlossenen Augen um die Eindrücke zu verstärken. Ich roch also an dem Backwerk und schlagartig verging mir der Appetit. Wieso? Die Bildunterschrift deutet darauf hin, dass es mit Tauben zu tun hatte. Wart ihr schon eimal in einem Taubenschlag? Also nicht permanent dort wohnend, sondern weil ein schrulliger Kumpel dahin eingeladen hat um dir unmissverständlich seine (Entschuldigung) abartige Zuneigung zu Vögeln zu vermitteln. Ich mag die Viecher nicht sonderlich, für mich ist ein Baby-Vogel nicht süß sondern absolut ekelerregend. Jetzt könnt ihr euch bestimmt vorstellen, wie ich, um den gebackenen Vogelkot loszuwerden, meinen Freunden den Eindruck vermittelt habe es würde sich um das beste Brot der Welt handeln und es so geschickt in andere Hände gelogen habe :P  Darauf hin habe ich mir ein Stück Käsekuchen bestellt und mit Aguapanela den Mund ausgespült.

Abstieg in Mutter Erde`s muffig-feuchten Schoß
Wie es in einem muffig-feuchten Schoß mitunter schon einmal vorkommt, begegneten uns massenhaft auf Augenhöhe an der Höhlendecke hängend des Fledermausmannes uneheliche Kinder. Sehr kleine, flughundgroße, orientierungsbedingt fiepsende Ratten mit Flügeln flogen uns um die Köpfe (ich glaube ich habe, seidem meine Oma früher mal einen Raben als Ersatz für unseren durchs gekippte Fenster entwischten Wellensittich mitgebracht hat, kein gutes Verhältnis zu flügfähigem Getier). Fast wie beim Tejo die Metallscheiben, nur dass diese nicht hätten ausweichen können wie es die Fledermäuse taten. Das wissend war ich ziemlich gelassen, man hörte und sah gelegentlich eine Fledermaus 20cm vor dem Gesicht vorbeifliegen, aber das wars dann auch schon. Meine Mitstreiter sahen das anders und so schrien sie panisch und fuchtelten im Halbdunkel wie Windräder umher. Fand ich lustig, ich hab zugegebener Maßen aber auch immer Spaß wenn Phobiker und -innen mit ihren Phobien konfrontiert werden ;-)
Ein gelungener Ausflug wie ich fand.
A Pfropf
Erstmal etwas weberknechtiges.
So etwa sah es aus unserer Perspektive aus 
Da fliegen sie
Jetzt aber was spinniges!

Dienstag, 24. Januar 2012

Tejo (oder das gefährlichste Spiel der Welt)

Neulich war ich mit Freunden in Richtung Norden (Boyacá) unterwegs. War, kurz gefasst, ein tolles Wochenende mit vielen Erlebnissen. Zweimal haben wir uns mit allerlei gegrilltem Getier den Bauch voll geschlagen, dazwischen waren wir im schön heissen und salzigen Thermalbad unterwegs, waren in einer Höhle mit Fledermäusen, haben diverse Poncholäden nach Ponchos durchsucht und haben ca. 100000 Pferde gesehen (allesamt mit Cowboy).
Was aber am meisten Spaß gemacht hat war Tejo. Das ist, so habe ich erfahren, der kolumbianische
Nationalsport.
Aufs wesentliche reduziert sieht das Ganze wie folgt aus: Man hat eine kleinen runden ca. 500g schweren Eisendiskus, den Tejo:



...und wirft ihn (theoretisch) 19,5 Meter weit auf 2,5 Meter breiten Tejo-Bahnen auf eine Schräge aus Ton, in die ein Metallring eingeknetet wurde. Dieses Lehmdings gibt es auf der gegenüberliegenden Seite der Bahn nochmal, so dass man im Spielbetrieb auch noch die Seiten wechseln muss. Damit das Ganze erst noch ein bischen gefährlich wird sozusagen. Irgendwas war da noch mit Schwarzpulver, aber das hatte ich nicht ganz verstanden.
Das war also mein Ausgangswissen.
Wir standen also an der Seite von dem Spielfeld und schauten den Profis zu. Was auffliel, waren die gestapelten Bierkästen und Bierflaschen überall. Dazu aber später mehr.
Die Tejos flogen durch die Gegend, von alten Männern geschmissen und ich sag euch eins, ich glaub die haben vorher geübt! Trefft mal aus 20 Metern einen kleinen Papierumschlag der auf einem 15cm Eisenring liegt. Die habens auf jeden Fall gekonnt und so wurde mir sprichwörtlich explosionsartig klar, was das mit dem Schwarzpulver auf sich hatte. Das war in dem Umschlag drin und davon auch nicht gerade wenig. Vom Knall völlig überrascht hat es uns alle dermaßen gerissen, dass die Leute auf dem Spielfeld vor Lachen beinahe in Tränen ausgebrochen wären. Das hatte eine zehnminütige Pause zur Folge, in der uns endlich mal das Spiel erklärt wurde.
Die Preisliste für die "Bahnbenutzung" war überschaubar, es gibt nämlich keine. Kosten tut das ganze nichts, man muss aber mindestens 15 Bier bestellen. Ich erinnere euch daran, dass es in dem Spiel darum geht präzise und kraftvoll mit Eisenteilen um sich zu schmeissen und eine Bombe zu treffen.
Hmm, nuja, schau mer mal was das noch wird. Kraftvoll geht ja angesäuselt noch, aber das "präzise" machte mir ein ungutes Gefühl... und Helme wurden keine verteilt.
Da wir absolute Anfänger waren und die wahrscheinlich Angst um ihre Profispieler und die Einrichtung hatten, wurden wir in einen Nebenraum zum Minitejo geschickt. Die Bahn ist nur 5 Meter lang, dafür aber auch nur einen Meter breit. Der Aufbau mit Lehm, Schräge, Eisenring und Bombe war der gleiche.
Nur folgendes: Weil die Bahn ja nur nen Meter breit ist könnte man doch auch zwei Bahnen nebeneinander packen. Das hatten die sich wohl gedacht und es dann auch umgesetzt. Sprich, uns flogen während dem Spiel die Tejos der anderen Spieler knapp an den Köpfen vorbei... Und die hatten zwei Kästen Bier!
Da beinahe 25% meines Körpers auf den Kopf entfallen und der dementsprechend groß ist hatte ich ein besonders mulmiges Gefühl. Hehe aber 30% Glöbers-Juan war ja auch noch dabei, ich hab mich einfach hinter seinem Hubert versteckt ;-)
Also auf gehts, das krieg mer scho hin! Schnell zwei, drei Bier getrunken und einen Probewurf gemacht.
Der Wurf!(man beachte die Wände)
Und total am Ziel vorbeigeworfen. Ihr seht auf dem nächsten Bild das andere Ende der Tejobahn und den Zaun. Der stand da völlig zurecht, fingen dahinter doch der Hof und der Parkplatz an. Und was man nicht vergessen darf sind die andauernden Explosionen auf den anderen 10 Bahnen. So kommt es unter anderem mal vor, dass man dadurch seinen Wurf total verreißt. So geschehen bei jedem zweiten Wurf ;-)
Auf der anderen Bahn hätte ich an dem Abend nicht spielen wollen! Was wir da danebengeworfen haben...hehe nicht mehr feierlich.
Ich denke dieses Bild spricht für sich (a bissla peinlich aber trotzdem wirds gezeigt):
Während der Explosion! Nein, das is kein Lulu am Boden.....
Team Dynamite :-P
Aber wir habens überlebt... Und um die anderen haben sich Kranken- und Leichenwagen gekümmert!

Dienstag, 17. Januar 2012

Picdump: Land und Leute


Hey family! Found some souvenirs for you ;-)





Oh I miss the german ladies... :-P


Andean Guinea Pig I suppose... ;-)

Poncho-Walmart 





Montag, 16. Januar 2012

Dieses Bild habe ich im Kopf...

... wenn ich mir einen Tatort vorstelle, an dem ein Florist in einem Feuergefecht ums Leben gekommen ist. Ist das nicht romantisch? :-P

Dienstag, 3. Januar 2012

Karaoke und was sonst noch so passiert ist...

Zum Einstieg ein paar Gedanken die ich mir zum vergangenen und dem neu angefangen Jahr gemacht habe:

1. Habe heute einem Penner ein Brot und was zu trinken gegeben. Ist wie Tauben füttern nur mit mehr Brot :-P Traut euch!
2. 95% der Polizisten hier haben nur Knüppel, Räuber aber Knarren...
3. Bin heute morgen mit dem ältesten Taxifahrer von ganz Bogotá unterwegs gewesen. Ich hatte Angst! Der hat alle vier Meter den Motor abgewürgt und ist durch Schleichwege gefahren, die er und seine Indianersklavenkumpel wahrscheinlich damals noch zu Zeiten der spanischen Herrschaft höchstpersönlich verlegt haben.
4. Ich mag Karaoke wirklich nicht. Habs Freitag wieder probiert, auf vielfachen Wunsch meiner Freunde hier. Also ab in die Karaoke-Bar, die erfreulicherweise anfangs sooo leer war wie meine Blase direkt nach der heutigen Taxifahrt. Also haben wir uns erst einmal zum Aufwärmen der Stimmbänder eine Flasche guten kolumbianischen günstigen Rum bestellt und eine Tupperkanne Cola dazu.
Während wir im Katalog nach singbaren Liedern ausschau hielten füllten sich erstens die Bar und die Tische neben uns, zweitens unsere Gehörgänge mit von jungen Damen inbrünstig schief intonierten kolumbianischen Schlagern und drittens unsere Bäuche mit Rum und Cola im Verhältnis 1 : 0,05.
Die Auswahl der englischsprachigen Titel war mau und mit ziemlicher Sicherheit auch höchst depressionserregend. Lieder wie "Danny Boy", "Like a Candle in the Wind" und "Nothing compares to you" gehörten da noch zu den fetzigeren Stücken! Ohne Schmarrn. Jetzt such dir da mal ein Lied aus, was auch zum Rahmenprogramm passt, welches an dem Abend unüberhörbar "Salsa-Party" war :-)
Ich mich kurz mit dem DJ kurzgeschlossen und eine Option gefunden, der ich mit nötiger Textsicherheit und Gelassenheit entgegentreten konnte. Also das Ganze auf einen Zettel geschrieben und in die dafür von Tisch zu Tisch wandernde Box geschmissen. Stunden um Stunden vergingen, der Laden wurde immer voller. Lokalgrößen wie eine Frau del Valle von den Rancheros (wirklich keine Ahnung wer oder was sie war) trafen ein und hatten Instrumente, in dem Fall dieser Dame auch einen mords Appetit mitgebracht. Denn, selbst durch schlechtes Timing halb verhungert musste ich mit ansehen, wie Frau del Valle sich eine 10000 kcal Frittierplatte für Fünf bestellte und sich diese binnen kürzester Zeit einverleibte... und anschließend auch noch, als ob es als verbindlicher Vorschlag in einem vor ihrem inneren Auge vorliegenden imaginären Kochrezept gefordert worden wäre, selbige mit einer Schüssel Erdnüssen garnierte. Zum Glück gabs in der Nähe keine Kinderfrittöse....
Mein Magen rebellierte, schrie knurrend "NRRRUUUUUUUUUUUUUUUUUNNNNNNNNNN", was ich als "warum muss die jetzt auch noch Nüssla essen" deutete. Aber die ging direkt nach dem sich-die-Finger-ablecken auf die Bühne und trällerte los. Ich war sprachlos, rückte aber gleichzeitig etwas von der Bühne weg, da ich befürchtete, dass mir neben geschmetterten Noten bald auch schlecht gekautes, frittiertes Erbrochenes entgegen fliegen würde. Dem war aber zum Glück nicht so. Im Gegenteil. Ich glaube fast, dass das ganze Frittierfett die Stimme geölt hat. Wir waren begeistert. Was ich eigentlich schreiben wollte war, dass mein Musikwunsch nicht gespielt wurde :-( Ich wartete und wartete und nichts kam. Also weiter Rum getrunken. War ja schließlich lecker.
Ein älteres Ehepaar war auch mit von der Partie. Der Herr versuchte vergeblich unter den Beifallsstürmen seiner Frau durch Sturheit den Text auf dem Bildschirm zu verlangsamen. Was ihm natürlich nicht gelang, wodurch beide schließlich zu ihrem von mir gewählten Spitznamen "The dissomenz" (was sich aus Dissonanz und Demenz zusammensetzt...) kamen. Eigentlich putzig. Eigentlich...
Es war nun schon spät, ca. 100 Leute waren um die Bühne und der Schnaps in meinem Bauch versammelt, da schallte es durchs Mirkofon: "Entonces, Andrés y Juan con una cancion en ingles". Na super dachte ich mir, der Hund hat gewartet bis der Laden und ich voll waren! Aber egal, die wollen Karaoke? Die kriegen Karaoke! Ich ging auf die Bühne, schnappte mir das Mikro und machte erst einmal eine Ankündigung auf Spanisch. Dumm nur, dass mir hier immer folgendes Phänomen begegnet: Ich sage etwas auf Spanisch, perfekt ausgesprochen und grammatikalisch korrekt, und die schauen mich an als würde ich Klingonisch reden. Dann schau ich nur kurz genervt zu meinen Freunden rüber, lass es einen von denen 1:1 wiederholen und sie verstehens plötzlich. Echt nervig...
Meine Ankündigung "Seid ihr bereit jetzt etwas auf Englisch zu hören" schnitt sich natürlich gleich mit der ersten Liedzeile und so verpasste ich meilenweit meinen Einsatz. Juan, der den Song das erste mal zu Gesicht bekam war geschockt, sah mich an als hätte ich ihn da absichtlich reingeritten..... Hab ich auch ;) ahaha wie er mich. War ja sein Verdienst mich zum Karaoke zu bringen.
Heimtückisch wie ich war suchte ich mir "Don`t stop me now" von Queen aus, was sooooo schnell ist, dass du angetrunken, mit rudimentären Englischkenntnissen und das das erste mal hörend da stehst wie bestellt und nicht abgeholt :-) Haha keine Chance. Jetzt war das Publikum aber voller Erwartungen um die Bühne versammelt und wollte uns rocken sehen. Ui, das hatte ich jetzt vergessen... mein Plan war doch nicht so genial wie erwartet. ICH musste singen, PERFORMEN, um die Massen zu beschwichtigen. Das Tat ich dann auch, während Frau del Valle mich mit irgendwelchen Rasseln und "Wohoo"-Rufen unterstützte! Ich ging durch den Alkohol total enthemmt ab, meine Stimme glich derweilen der Kopfstimme Dieter Bohlens. Die Luft wurde trotz Trainings knapp! Denn obwohl ich jedes mal, wenn ich zu einer Runde Singstar gezwungen werde "Don`t stop me now" trällere, tat ich dieses noch nie auf 2650, mit Bühne auf 2651m über NN.!
Nichtsdestotrotz bezwangen wir die Bestie. Nein, nicht Frau del Valle, sondern den Song! Die Menge tobte! Ich vermute, weil ich endlich aufhörte zu singen! Juan hat zur Darbietung drei "Don`t ääähhhhhhmmmm" und vier "dios mio" beigetragen. Wir hatten es geschafft!
Nach mehreren Sympathiebekundungen meiner (...unserer) Fans zur Bettreife geschmeichelt verließen wir den Schuppen und zogen von dannen....

5. Silvester ist hier anders. Man langweilt sich wie an Weihnachten bis um 24 Uhr und fängt dann an zu Grillen und zu trinken. Die Mutter der Familie hat dann noch in einem Tempo ein Gebet vorgetragen, dass mir bei einer ihrer Atempausen ein "B-B-B-Be Bop a Bodda Bop" und ein "I'm the Scatman" rausgerutscht ist. Das war mir zu spät. Ich aß nichts und ging, noch fertig vom karaokieren am Vortag, um 1 Uhr ins Bett.

6. Wenn ich mal nicht zum bloggen komme liegts daran, dass ich bei Hälfte bin oder unter der schlechten Internetverbindung leide. Nehmts mir nicht übel, Qualität statt Quantität ;)